Serge Riedener

Zugvögel und Zigeuner hatten mich nie wirklich interessiert. Ausser, dass mir nachgesagt wurde, dass ich beides bin und ich die Serie Arpad, der Zigeuner in meiner Jugend wahnsinnig cool fand sowie eine unvergessliche Nacht mit singenden und tanzenden Fahrenden um das nächtliche Lagerfeuer bei Saintes-Maries-de-la-Mer nachhaltig in Erinnerung blieb. Locker und weit über zwanzig Mal bin ich in meinem Leben umgezogen, habe viele Länder bereist, konnte mich nie entscheiden, wohin ich eigentlich gehöre, weil ich es mir fast überall, wo ich neues entdeckte, hatte vorstellen können zu leben. Dieses so vielseitig interessiert sein, hatte sich auch auf meine Berufswahl abgefärbt. Kinderarzt war mein Traumberuf, aber Schauspieler oder Jazzmusiker fand ich genauso toll. Nach Ausflügen im Rechts- und Grafikstudium, ein wenig Wirtschaftsjournalismus und einem Schuhladen wurde es schliesslich die eigene Werbeagentur und thesilvermagazine. Zwei wundervolle erwachsene Kinder und ein absolut spannendes und aufregendes 25-jähriges Werberleben später in Zürich, hat das Zigeunerleben wieder Fahrt aufgenommen. In meiner Herzensstadt NYC verband ich den nächsten längeren Stopover mit meiner Leidenschaft zum Film, nach einem folgenfrohen Zwischenstopp im Kiteparadies Brasilien, landete ich in Hamburg, wo die Entwicklung einer App mich zentral beschäftigte und breche nun – fast zwei Jahre später – wieder auf zu neuen Ufern, mit neuer Familie und sehr viel Entdeckungs- und Abenteuerlust im Gepäck.