MITBRINGSEL MADE IN SWITZERLAND

MITBRINGSEL MADE IN SWITZERLAND

MITBRINGSEL MADE IN SWITZERLAND

WER HAT’S ERFUNDEN
Als Schweizerin war ich Ende der 80er Jahre in Hamburg als Schauspielstudentin an der Hochschule für Musik&Theater eine ziemliche Exotin. Meine höflichen Fragen und Bitten:
«Darf ich hier absitzen?» und «Tun Sie es bitte in einen Sack.» lösten brüllendes Gelächter bei meinen Mitmenschen aus.
Das Benutzen der Worte Trottoir und Pinzette wurde mir als bildungsbürgerliche Überheblichkeit ausgelegt, meine selbst gebackene Berner Züpfe hingegen kam gut an.

LECKER AUSM NORDEN
In den Semesterferien brachte ich Matjes im Glas und Lübecker Marzipan nachhause in die Schweiz.
Im Nachtzug zurück in den hohen Norden hatte ich Basler Läckerli, Le Parfait und Darvida im Gepäck.
Inzwischen ist überall fast alles zu kriegen und das Fern-und Heimweh kann, zumindest in kulinarischer Hinsicht, etwas gelindert werden.
Hamburg ist längst eine WeekendCityHopper-Destination geworden, aber vielleicht und hoffentlich wird Fliegen in Zukunft bald teurer und der gute alte Nachtzug schaukelt uns wieder in den Schlaf.
Unvergessen die stinkenden 6er Couchette – oh Verzeihung, Liegewagen.
Nachts, kurz vor Fulda, stand der Zug jeweils lange, und ich musste jedesmal im Dunkeln fremde Männernasen zupressen, um das Schnarchen zu beenden.

GOODIES VON DAHEIM
Meine Freunde aus Theaterzeiten leben verstreut zwischen Rheinland, Ruhrpott, Hamburg und Berlin.
Ich bringe ihnen immer etwas aus meiner Hochpreisheimat mit.
Schweizer Schokolade ist inzwischen nicht mehr so begehrt.

Diese Goodies sind’s:

Gerber Biscuit est. 1920
Als Teenager fand ich die Güetzi aus dem Berner Oberland öde und wollte wie die anderen Kinder Chips&Co – heute sind die Güetzi aus Vollkornmehl wieder sehr angesagt bei den Ernährungsfundis und schmecken gesund UND fein.

Arrow Handcreme est. 1921
Handcreme, das kam für mich damals in punkto «altbacken» direkt nach Café complet.
Aber heute weiss ich: Arrow is the best! Zum Glück hat mich meine Schwester daran erinnert, dass Mamas Hände nach der Creme mit Mandelöl dufteten.

Mavala est.1958
Haha, ihr Beautynistas der Welt, wer hat’s erfunden?
Der beste Nagellack und die beste Nagelhautcreme der Welt kommen aus Genf und haben einen Namen, der klingt wie ein Film mit Angelina Jolie.

Pepe della Valle Maggia
Eine feuchtwürzige Pfeffermischung aus dem Tessin. Die Zutaten sind natürlich geheim…

DIE NÄCHSTE LANGE NACHT
Sie kommen wieder, die langen Nächte unter Freunden, ganz sicher! Hier mein Tipp dazu: Morgens um 3h, wie in Studentenzeiten hungrig vom Wein und den Joints, eine grosse Schüssel Spaghetti in die Mitte des Tisches stellen, mit feinem Olivenöl, gutem Salz und grosszügigen Prisen Pepe della Valle Maggia mischen, sich in Vorfreude die Hände reiben und dann gemächlich direkt aus der Schüssel zusammen essen.
So schmeckt mollig trunkenes Glück.

Alle erwähnten Produkte sind in Apotheken, Parfümerien und Feinkostläden erhältlich.

Ich bin in Bern aufgewachsen, meine Eltern waren Basler. Das heisst, mein Vater war Basler, meine Mutter stammte aus einem italienischen Elternhaus in Basel – eine grosse Familie mit multikulturellem, musischem Import/Export-Hintergrund.
Kindheit und 80er Jahre Jugend in Bern – die Freundschaften von damals sind geblieben.
Mit zwanzig ging ich in den hohen Norden nach Hamburg auf die Schauspielakademie.
Danach Theaterleben mit allem Drum&Dran in verschiedenen deutschen Städten.
2001 kehrte ich in die Schweiz zurück und lebe seither in Zürich.
Heimat sind mir die Menschen meines Lebens.
Ich spiele Theater, inszeniere, moderiere, spreche, singe, organisiere kulturelle Salons und trete mit meinem Soloabend "Tumulte blonde - ein fast klassischer Diseusenabend" auf.
Ich lebe in einer langjährigen Partnerschaft und habe eine 13-jährige Tochter.
Pläne schmiede ich selten und Entscheidungen treffe ich schnell.
Mein Leben ist immer für eine Überraschung gut.

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