So vermeiden Sie Schäden an Ihrer Uhr: 5 Tipps
1) Schlagende Argumente
Es gibt einen guten Grund, weshalb Roger Federer seine Rolex jeweils erst nach dem Spiel überstreift und sie nicht schon während dem Match präsentiert: Schläge sind Gift für jedes mechanische Werk. Das gilt insbesondere auch beim Golfen, wo Kräfte von weit über 200 G auf eine Uhr einwirken – kein Mensch würde das aushalten. Obwohl mit neuen Kugellagern riesige Fortschritte erreicht wurden und Rolex gar mit golfsicheren Uhren wirbt: Wenn man bedenkt, dass 900stel-Millimeter kleine Mini-Achsen dieser Gewalt ausgesetzt sind, macht man’s doch lieber wie Federer und zieht die Uhr zum Sport aus.
2) Vorsicht Kälteschock
Eben noch waren Sie in der warmen Berghütte, jetzt schnallen Sie draussen bei klirrender Kälte die Skier an und gucken auf die Uhr. Oh Schreck: Das Glas ist beschlagen! Keine Panik, das ist nichts Ungewöhnliches: Die Atmosphärenluft im Gehäuse kondensiert am Glas, das sehr viel schneller abkühlt als das durch die Körpertemperatur erwärmte Uhrengehäuse. Spätestens in der nächsten Skihütte ist der Spuk vorbei. Ausser die Dichtungen der Uhr sind nicht mehr geschmeidig, und es bilden sich ganze Tropfen. Dann sollten Sie Ihre Uhr baldmöglichst dem Uhrmacher Ihres Vertrauens zum Entfeuchten bringen. Noch besser: Sie lassen die Uhr schnell vor den Ferien checken.
3) Kein Platz an der Sonne
Es gibt gute Gründe, warum Schaufensterverglasungen von Chronometrien UV-Licht filtern und Hitze abschirmen: Uhren sollten nicht zu lange der Sonne ausgesetzt sein, denn Sonnenstrahlen vermögen das Zifferblatt auszubleichen, der Lack kann reissen, feiner Staub ins Werk bröseln. Heizt sich das Gehäuse auf, hat das auch einen Einfluss auf die Viskosität des Öls. Es kann austrocknen, und es kommt es zu einer Art Arthrose im Uhrwerk: Material reibt auf Material, die Abnützung wirkt sich auf den ganzen Apparat aus. Darum: Wenn Sie Ihre Uhr ablegen, suchen Sie ihr besser ein lauschiges Schattenplätzchen.
4) Ärmel hoch!
Dass die Zeiger und Indizes früherer Uhren die ganze Nacht in derselben Intensität leuchten konnten, lag am Tritium, mit denen sie gefüllt waren, respektive am Radium. Ersteres ist in seiner Urform minim radioaktiv, zweites etwas stärker. Obwohl keine Gefahr bestand, dass Radioaktivität nach aussen dringen konnte, führte die Diskussion darüber dazu, dass die Uhrenfirmen Ersatz suchen mussten. Sie fanden es im Super-LumiNova der Firma RC Tritec aus Teufen AR: Die Leuchtmasse wird durch Sonnenlicht oder Lampen aufgeladen, die Kraft allerdings nimmt kontinuierlich ab. Weil gerade in der dunklen Jahreszeit Lichtquellen spärlicher sind, gilt: Öfters mal die Ärmel hochkrempeln und die Speicher laden! Ist übrigens auch gut für Ihre Vitamin-D-Zufuhr.
5) Ölwechsel lohnt sich
Gerade wer mehrere Uhren besitzt, lässt die eine oder andere auch mal eine Weile liegen. Und fragt sich womöglich: Schadet ihr ein längerer Stillstand? Mechanisch gesehen, gibt es Entwarnung. Trotzdem sollte man spätestens alle zehn Jahre die Uhr revidieren lassen. Denn sowohl traditionelle wie auch moderne synthetische Öle können austrocknen. Frisch aufgezogen, würde im ungeschmierten Uhrwerk Material auf Material reiben. Darunter würde nicht nur die Ganggenauigkeit leiden, es drohen Schäden bis hin zu irreparabel vermurksten Zahnrädern. Die in der Regel zwischen 400 und 600 Franken teure Revision lohnt sich aber nicht nur, um die inneren Werte einer Uhr zu pflegen: Der Uhrmacher reinigt dabei die verschiedenen Teilchen, die Lünette, den Boden und das Glas so schön, dass die Uhr wieder aussieht wie neu.
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