Die Sache mit dem Glow

Die Sache mit dem Glow

Die Kosmetik- und Wellnessindustrie wartet ja gerne regelmässig mit neuen Hypes auf. Das Wundermittel 2023 ist Kollagen und zwar als Pulver zum Einnehmen. Gerne in Form von «Glow-Coffee». Was ist dran, welche Produkte eignen sich für wen, und was hat es mit «pflanzlichem Kollagen» auf sich?

Kollagen zum Einnehmen

In der Hautpflege hat Kollagen schon lange einen festen Platz. Viele Anti-Aging-Cremes, Seren und Masken enthalten Kollagen, weil es die Hautfeuchtigkeit verbessert, Fältchen reduziert und das Hautbild glättet.

Kollagen als Nahrungsergänzungsmittel dagegen erfreut sich nicht zuletzt dank Testimonials wie Jennifer Aniston seit einigen Monaten immer grösserer Beliebtheit. Sie wirbt für so genannten «Glow-Coffee»: Ein neutrales Kollagenpulver, das sie ihrem Kaffee beimischt, was der Grund für ihr strahlendes Aussehen sein soll.

Kollagenpeptide zum Einnehmen unterstützen messbar die Hautelastizität und -festigkeit, was zu einem jüngeren, weniger «zerknitterten» Aussehen der Haut, sowohl im Gesicht als auch am Körper, führen kann. Deshalb wird es auch als neue Wunderwaffe gegen Cellulite gehandelt. Da bin ich allerdings skeptisch (mehr darüber hier).

Darüber hinaus kann Kollagen die Gelenke stärken, indem es die Produktion von Knorpelgewebe fördert und die Beweglichkeit verbessert. Und was mir in meinem Selbstversuch zuerst auffiel: Die Nägel wachsen nach einer Einnahme von ca. fünf Wochen deutlich elastischer nach. Auch das Haarwachstum soll begünstigt werden, was ich aber nicht speziell wahrgenommen habe.

Die Sache mit dem «vegetarischen» Kollagen

Die schlechte Nachricht für Vegetarier:innen vorweg: Es gibt kein pflanzliches Kollagen, auch wenn viele Hersteller damit werben. Kollagen wird ausschliesslich aus Haut, Knochen und Sehnen von Rindern, Hühnern oder Schweinen extrahiert. Bei uns in Mitteleuropa haben wir ja alle, nicht nur die «Vegis», ein gestörtes Verhältnis zu diesen «Schlachtabfällen», während solche in asiatischen Kulturen wie z.B. Japan seit jeher auf den Speiseplan gehören (mehr dazu in meinem Post über japanisches Functional Food). Die haut- und knochenfreien Pouletbrüstli in unseren Supermärkten sorgen bei Freunden aus Asien immer wieder für Kopfschütteln. In Haut und Knochen stecken schliesslich der ganze Geschmack und wertvolle Nährstoffe. Unter anderem viel Kollagen…

Alle Produkte, die sich «pflanzliches Kollagen» oder ähnlich nennen, enthalten lediglich bewährte Wirkstoffe, die die natürliche Kollagenproduktion im Körper fördern. Beispiele: Biotin, Silizium, Vitamin C und Aminosäuren wie Glycin und Prolin. Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden, sicher schützen diese Inhaltsstoffe vor vorzeitiger Hautalterung. Besonders Antioxidantien sind wichtig, um den Zerfall des hauteigenen Kollagens aufzuhalten. Die Bezeichnung «pflanzliches Kollagen» jedoch grenzt an Betrug, weil schlicht irreführend und falsch. Leider gibt es keinen gleichwertigen Kollagen-Ersatz für Veganer:innen. Gerade habe ich über ein Kollagenpulver gelesen, das aus den Innenhäutchen von Eierschalen gewonnen wird: Möglicherweise könnte das zumindest eine Lösung für Vegetarier:innen sein.

 

Die Qual der Wahl

Es gibt mittlerweile unzählige Anbieter von Kollagenpulvern und -drinks zum Einnehmen.

Besonders hochwertige Präparate enthalten ganze Wirkstoffpakete. Persönlich getestet habe ich Formetta, ein Rundum-Beauty-Elixier. Es wurde von der Ärztin und Forscherin Dr. Vanessa Craig entwickelt und enthält nebst reinsten bioaktiven Kollagenpeptiden auch hoch dosierte und wirkungsvolle Antioxidantien, Coenzym Q10, Mineralstoffe und MSM. Es ist deshalb auch nicht ganz billig, aber angesichts der hochwertigen Inhaltsstoffe absolut gerechtfertigt, denn man braucht daneben keinerlei anderen Supplements mehr. Und für mehr «Glow» braucht es nun mal mehr, als bloss reines Kollagen. Allerdings enthalten beide erhältlichen Geschmacksrichtungen von Formetta Aroma und/oder Süssungsmittel. Man kann es also nicht in den Kaffee mischen wie Jennifer!

 

Deshalb habe ich noch ein zweites Kollagenpulver kennen und lieben gelernt: Glow25, dank ziemlich aggressiver Werbung auf Instagram mal bestellt und für sehr angenehm befunden. Es ist ein qualitativ ebenfalls hochwertiges reines Kollagenpulver, aber 100 % pur und ohne jegliche Zusätze. Es ist extrem gut löslich und lässt sich so mühelos und ohne Klumpen in heisser oder kalter Flüssigkeit auflösen. Im Kaffee, Smoothie etc. ist es geschmacklich kaum auszumachen, und als Bonus gibt es allem eine cremige Konsistenz. Es ist auch recht preiswert, kann aber auf Grund der Zusammensetzung nicht 1:1 mit umfassenden Komplett-Präparaten wie Formetta verglichen werden. Ich nehme Glow25 zusätzlich, mehr wie ein Lebensmittel, und mische es auch in Suppen, Saucen, Curries etc.; also überallhin, wo man auch Knochenbrühe oder Fond verwenden würde. Überdosieren kann man es nicht. Einen Haken hat aber auch Glow25: Es ist eben ein Naturprodukt tierischer Herkunft, und deshalb schmeckt es – wenn pur probiert – auch ganz leicht nach, nun, Knochen. Leicht «fleischig», eben wie eine ungewürzte Bouillon. Ich persönlich mag das, aber es muss gesagt werden… und sicher ein Grund, warum fast alle Kollagenpulver aromatisiert sind.

Zu den diversen auf dem Markt erhältlichen Kollagen-Shots in Fläschchen mit jeweils einer Tagesration kann ich nichts sagen, weil ich die aus Prinzip nicht kaufen würde. Zu viel unnötiger Abfall, und die die ich zum Probieren erhalten hatte, waren auch ekelhaft süss und künstlich.

 

 

Mein Favorit:

Das all-in-one Beautyelixier Formetta

Weitere Informationen zu Dr. Vanessa Craig und der Rivr Klinik: Ernährungsanalyse

 

Tipp für hochwertige Kollagenkosmetik: Swissline Cosmetics

Mein Tipp für geschmacksneutrales und sehr gut lösliches Kollagenpulver: Glow25

In Zürich geboren und aufgewachsen, habe ich zunächst Japanologie studiert, und als mir das Japanisch Lernen nicht schnell genug ging, wanderte ich Ende der 80er Jahre nach Tokio aus, wo ich schliesslich heiratete, 2 Kinder bekam und 10 Jahre lebte. 1997 kehrte ich mit den Kindern in die Schweiz zurück und lebe seit 2003 mit meinem jetzigen Mann und dem gemeinsamen Sohn wieder in der Stadt Zürich.
Aus Interesse für das Reisen absolvierte ich eine Zusatzausbildung in Tourismusmarketing, war Kommunikationschefin eines japanischen Kosmetikunternehmens und arbeitete in verschiedenen PR-Agenturen, wo ich hauptsächlich Beauty-, Lifestyle- und Modemandate betreute. Heute organisiere ich Ärztekongresse, habe mir aber die Begeisterung für Beautythemen, Japan, Reisen und das Schreiben bewahrt. Zudem esse, trinke, koche und mixe ich mit Leidenschaft, Exotisches ebenso wie Bodenständiges. Ich liebe die Popkultur, und das ist mir kein bisschen peinlich.

Leave a comment :